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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. III

1908 - Braunschweig : Appelhans
(Vorwort zur ersten Jluflage. Das vorliegende Büchlein ist auf vielfach geäußerten Wunsch ausgearbeitet worden. Es enthält eine vollständige Beantwortung der Fragen und Lösung der Aufgaben in des Verfassers „Leitfaden der mathematischen Geographie" und ist für den Lehrer bestimmt, um demselben die Arbeit beim Gebrauch des Leitfadens zu erleichtern. — Zu einem eingehenden Studium "der mathematischen Geographie mögen diebetreffenden Werke von Die st er weg, 93 ent hin, Wetzel und Mäd ler in Erinnerung gebracht werden. Brauuschweig, im Mai 1881. Der Uerfasser* (Vorwort?ur -ritten -Rufkage. Bei Bearbeitung der neuen Auflage des vorliegenden Lehrbuches mußte dem Verfasser im Hinblick auf die neueren Bestrebungen der Methodik des Unterrichts in der mathematischen Geographie die Frage nahetreten, ob die bisherige Gliederung des Büchleins (Himmel und Erde nach dem Augenschein — Himmel und Erde nach gründlicheren Forschungen) beibehalten werden könne, oder ob gleich jeder Gruppe von ursächlich zusammenhängenden Erscheinungen die Aufklärung über den wahren Sachverhalt folgen solle. Es läßt sich nicht verkennen, daß dieser Weg für die mittleren Klassen höherer Schulen etwas durchaus Berechtigtes hat, schon aus dem Grunde, die Schülerinnen nicht zu lange und unnötiger Weise bei dem Schein festzuhalten. Für die Oberklasse und das Lehrerinnenseminar, für welche der Leitfaden bestimmt ist, fällt aber dieser Grund fort; denn hier sind die Schülerinnen schon mit den Ursachen der Erscheinungen im allgemeinen bekannt, und es soll der Gegenstand

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. IV

1908 - Braunschweig : Appelhans
-Iv- auf dem Fundamente, welches in den früheren «Stufen gelegt ist, unterrichtlich nur vollständiger ausgebaut und namentlich der geschichtliche Werdegang der Wissenschaft hervorgehoben werden. Dies geschieht aber am besten bei der im Leitfaden befolgten Anordnung des Stoffes. Außerdem läßt sich auch bei dieser unschwer das Beobachtungsmaterial für die einzelnen sachlichen Gruppen (Umdrehung der Erde um ihre Achse, Bewegung der Erde um die Sonne, Entstehung der Mondphasen, Entstehung der Finsternisse usw.) vor Behandlung dieser Kapitel des Ii. Teiles aus dem I. Teile wiederholen. So ist denn im großen und ganzen diese nene Auflage ein unveränderter Abdruck der alten. Nur etwas über die Sonnenuhr und die mitteleuropäische Zeit, die vom 1. April d. I. ab in Deutschland die geltende sein wird, ist neu hinzugekommen. Sodann ist bei den Längenbestimmungen überall der Meridian von Greenwich als Anfangsmeridian festgehalten. Ferner sind die Meilen hier in Kilometer umgerechnet worden und einige Zeichnungen — namentlich diejenigen über die Sternbilder — verbessert worden. Für Seminaristinnen werden die in den Fußnoten gegebenen Herleitungen der technisch nötigen Fremdwörter nicht ohne Wert sein. Auf Wunsch verschiedener Amtsgenossen lasse ich hierunter eine Verteilung des Stoffes der mathematischen Geographie auf die Klaffen einer 10stufigen höheren Mädchenschule folgen, die sich im großen und ganzen anschließt an den in der hiesigen Anstalt vorgeschriebenen Lehrgang. Bei den ans dem Leitfaden angeführten Paragraphen wird man, wenn sie auf den mittleren Stufen behandelt werden sollen, einige Änderungen eintreten lassen müssen, namentlich wird man hier verschiedene Zeichnungen nicht fordern sönnen. Klaffe Ix: Scheinbare Bewegung der Sonne während eines Tages. Himmelsgegenden. Tageszeiten. Tag und Nacht. Tag — 24 Stunden. Sonnenuhr. Klaffe Viii: Höherer und tieferer Stand der Sonne in den verschiedenen Zeiten des Jahres. Folgen davon (Zn- und Abnehmen der Wärme und der Tageslänge — Jahreszeiten). Jahr — 365 Tage, 1 Tag — 24 Stunden, 1 Stunde — 60 Minuten. Zifferblatt einer Uhr. Klaffe Vii: Scheinbare Bewegung des Mondes um die Erde. Die wechselnden Lichtgestalten des Mondes (ohne Erklärung ihrer Entstehung). Zu-und abnehmender Mond. Monat — 30 Tage. Klasse Vi: Leitfaden § 1—9; § 11 (nur die Sternbilder des nördlichen Himmels); § 12; § 18 (mit Ausnahme des Beweises ans der Gestalt des Erdschattens bei Mondfinsternissen); § 23, 25, 26, 27. Klaffe V: § 35, 37, 38. Klaffe Iv: § 12; § 48; § 11 (Sternbilder, welche an Winterabenden am südlichen Himmel besonders in die Augen fallen). Klaffe Iii: § 14, 40, 41, 43-46. Klaffe Ii: § 12, 15, 16, 47 und 49.

3. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. V

1908 - Braunschweig : Appelhans
— V — Klasse I: Sämtliche Paragraphen, vielleicht mit Ausnahme von §21, 22 und 29. Da man nicht gut bei der Veranschaulichung der astronomischen Erscheinungen ohne einen Apparat auskommen kann, so seien hier besonders empfohlen der Universalapparat von Mang (Straßburg, R. Schultz u. Comp., 130 Mk.) und das Deich mannsche Jnduktionstellurium (Kassel, Deichmann). Beide sind von hinreichender Größe, um die Erscheinungen der ganzen Klasse vorzuführen. Beide sind ferner zerlegbar und machen es dadurch möglich, jede einzelne Erscheinung für sich zu veranschaulichen. An beiden kann sodann die Schülerin unter Anleitung des Lehrers alle Bewegungen durch direkte Handbewegung (nicht durch Kurbeldrehung) selbst herbeiführen, und es können bei beiden nicht nur die wirklichen, sondern auch die scheinbaren Bewegungen dargestellt werden. Es versteht sich wohl von selbst, daß in der Regel die scheinbaren Bewegungen erst am Himmel selbst beobachtet werden müssen, bevor ein Apparat zur Anwendung kommt; aber durch letzteren können die Beobachtungen zur klareren Anschauung gebracht und auch manche am Wohnorte nicht wahrnehmbare Vorgänge dargestellt werden. Immer aber sind die Schülerinnen anzuleiten, das am Apparate, dem künstlichen Himmel, Gesehene wieder in die Wirklichkeit zu übertragen, sich also alle Vorgänge im Weltenraume selbst zu denken. Nur auf diese Weise kann es gelingen, ein völliges Verständnis der astronomischen Lehren zu erzielen. Braunschweig, im Juli 1893. Jl. Tricke, (Vorwort zur vierten Auflage. Die vorliegende Auflage erscheint in der neuen Rechtschreibung. Auch einige Veränderungen und Berichtigungen sind vorgenommen, namentlich solche, die nach der Einführung der M. E. Z. notwendig geworden waren. Braun schweig, im Juli 1907. Jl. Trick«.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 84

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 84 — auch solche, die nur unmittelbar den Kaiser als Lehnsherrn anerkannten. Diese hatten, besonders vom 15. Jahrhundert an, einen schweren Stand gegen die Fürsten, welche darauf ausgingen, diese kleinen Gebiete ihren eignen größern noch einzuverleiben. Noch eine andere Art des Adels ist in den Städten zu finden, die sogenannten Patricier, ansässige Edle in der Stadt, — welche sich mit den Rittern aus dem Lande auf eine Stufe stellten. Dann die Vögte, welche die Rechte ans den Gütern der Fürsten wahrnahmen, sowohl auf dem Lande wie in einer Stadt 2c. (Landvogt, z. B. Burggraf von Nürnberg). V. Die Kirche Von bedeutendem Einfluss im Staate war die Kirche; sie hielt den Zusammenhang mit der römischen Cultur, welche die alte Welt ab-schloss, aufrecht, besonders mit der lateinischen Sprache, auch suchte sie die wilden Sitten der noch rohen Franken durch den Glauben, damals nur eben vielfach noch Wunder- und Aberglauben, zu mildern. Sie wirkte auch schützend und schirmend für das Leben des Einzelnen, denn wer an die heiligen Stätten der Märtyrer flüchtete, fand dort ein Asyl vor Verfokgnng. Der Verfolger, in Angst vor der Macht des Heiligen, die ihm Schaden zufügen könnte, wagte nicht, in das Heiligthum zu dringen (so wurde besonders verehrt der heilige Mar-tinus in Tours). Wie im Alterthum der Altar, oder das heilige Götterbild im Tempel, so auch waren nun die geweihten, christlichen Stätten Schirm und Schutz für schuldig oder unschuldig Verfolgte. Besonders dadurch, dass sie die Gewissen mit ihren Gnadenmitteln beruhigte und Bußen für begangene Sünden feststellte (Almosen, Wallfahrten, Fasten, Geißelungen — Könige und Fürsten mussten zur Strafe für ihre Sünden neue Kirchen, Klöster u. s. w. gründen), erzog die Kirche im Mittelalter die wilden Gemüter (oft auf anschauliche Weise) zu einer sanftem Sitte. Aber noch mehr vermochte sie, wenn sie diese Gnadenmittel verweigerte, wenn die Gewalt des Bannes.den Sünder betraf. Der Bann, der den Einzelnen friede- und ruhelos machte, war aber noch schlimmer, wenn er sich auf ganze Länder erstreckte (Interdikt). — Auch äußerlich prägte die Kirche den Gebräuchen, Sitten und äußeren Zeichen dieser Zeit einen eigenthümlichen Charakter auf: wo man hinsah, in dem Verkehr der Städte, im einsamen Gebirge, überall, selbst in der Wildnis, erhob sich über Kirchen und Kapellen das Kreuz, lud die Glocke zur Andacht, zum Gebet — die Sitte das Zeichen des Kreuzes zu machen, das Abbeten des Rosenkranzes, der Genuss des Sakramentes, die vielen Feiertage im Jahre, Wunder, die sich an heiligen Stätten ereigneten, das alles hielt die Gemüter mit überwältigender Macht an die Kirche gebunden — zumal ein selbstständiger Unterricht getrennt von der Kirche für das Volk noch gar nicht bestand. Daher die Befangenheit der Menge in Aberglauben, die Wundersucht, die oft wohl geflissentlich von der Kirche genährt wurde. Und wenn irgendwo Geister eine tiefere Bildung erstrebten, so waren es eben auch nur wieder Geistliche, welche diese Schätze der Intelligenz und nicht minder auch die Künste bewahrten und letztere Übten. Geistliche sind Lehrer, Geschichtsschreiber, Gelehrte aller Art, sie sind Architekten, Glockengießer, betreiben rationell die Landwirthschaft, sie bilden in

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 54

1875 - Braunschweig : Bruhn
54 mtng zu bestätigen; dagegen nahmen die Kaiser das Recht in Anspruch, dass ohne ibre Zustimmung kem Papst gewählt werden dürfte.) ^ ' 9 9 .. Ulj Einheit im Reiche zu begründen, schaffte Karl die Macht der Her-zöge ab theilte das Reich in Gaue und setzte Grafen als die obersten Borsteher derselben ein. Zur Beaufsichtigung dieser ordnete er sogenannte Send grafen an. cm ^Grenzen oder Marken setzte er Markgrafen mit erweiterter Alcacht. to?r,^er Mittelpunkt der Regierungsgewalt, f ’it; ^rief er bei Abhaltung der Maifelder (Heermusterungen, früher Marzfelder) einen Reichstag, zu dem alle weltlichen und geistlichen Vasallen erschienen. Man berieth bei diesen Versammlungen über Gesetze und Staatsangelegenheiten. Da erschienen auch die Gesandten der unter- worfenen Völker mit ihren Tributen. Die Bildung des Volkes förderte Karl durch Berufung von tüchtigen Gelehrten (Alkum, Emhard oder Eginhard, Paulus Diakonus). —Von dem letzteren ließ er sich selbst noch in der griechischen Sprache unterrichten; auch lernte er noch als Kaiser das Schreiben) — und durch Gründung neuer Schulen und Verbesserung der bestehenden. Der Gottesdienst wurde gehoben, die Geistlichen erhielten bessere Vorbildun g, der Kirchengesang wurde gepflegt (die erste Orgel). ferner befördert Karl die Baukunst. Der Dom zu Aachen und mehrere Königshöfe oder Pfalzen entstanden durch ihn. Auch der Dichtkunst war er hold, indem er die Heldengesänge aufschreiben ließ. Den Handel beförderte er durch Anlegung von Handelsplätzen und durch Erbauung von Brücken und Kanälen. Durch Musterwirtschaften hob er den Ackerbau. Karls Häuslichkeit und Fam ili en le den war einfach, aber königlich Der Kaiser stand als Regent, Feldherr, Mensch und Christ über seinen Zeitgenossen. ' Sein Sohn Ludwig bekam von ihm das große Reich (die beiden älteren süchtigeren Söhne Karl und Pipin starben früh) und trat die Regierung nach des Vaters Tode (am 28. Januar 814) an. §. 17. Ludwig der Fromme (814—840). ßufcttug, ein schwacher, gutmütiger, von den Geistlichen beeinflusster Fürst, nicht kräftig genug die Großen des Reiches in den Schranken zu halten wurde schon 4 Jahre nach seinem Regierungsantritte gedrängt, das Reich unter seine 3 Söhne, Lothar, Pipin und Ludwig zu theilen. Eine spätere Theilung zu Gunsten seines 4. Sohnes (aus 2. Ehe), Karls des Kahlen, verursachte einen Krieg mit den ältesten Söhnen. Auf dem Lügenfelde bei Colmar (833) musste der verrathene und verlassene Vater sich seinen Söhnen ergeben und die frühere Reichstheiluna bestätigen. Auf Betrieb Lothars wurde er sogar zur Kirchenbuße und Thronentsagung genöthigt und in Gefangenschaft gehalten. Die anderen -örwer (besonders Ludwig) befreieten den Vater jedoch wieder, und Lothar

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 90

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 90 — Ix. Eigenthümliche Erscheinungen im deutschen Volksleben des 14. und 15. Jahrhunderts. Bei den Kämpfen der Städtebünde mit den Fürsten und Rlttern tauchten Leute auf, die sich das Waffeuhandwerk zur Aufgabe machten, man nannte sie Söldner oder Lanz kn echte. Sie wanderten, waren Bald hier, Bald da im Dienste, lebteu Bald herrlich und in Freuden mit vollem Beutel, bald lungerten sie abgerissen und hungrig herum und waren dann für das Land eine recht große Plage. Das waren die fahrenden Landsknechte. 216er* solcher fahrenden wandernden, Hernmfchweifenden Leute gab es noch viele andere. Der Handwerker wanderte, um zu lernen, der Dichter, Meistersänger, Bildhauer, Maler nicht minder. Die Gelehrten wanderten von einer Universität zur andern, die Lehrer von einer Stadt zur andern; sogar die Schüler und Studenten wanderten (fahrende Schüler). Endlich gab es auch schon damals wie heute herumziehende Schauspieler, Possenreißer, Seiltänzer rc Alle diese hatten ihre Lieder, in denen sie Freud' und Leid besangen. (S Poesie) 5m Allgemeinen war im 14. und 15. Jahrhundert das Leben in Deutsch, land ein reiches, wohlhäbiges, säst üppiges zu nennen. An den Höfen der Fürsten, Grasen und Ritter hörten Turniere, Festlichkeiten und Gelage gar mau auf; eben so wenig ließ man es in den Städten daran fehlen. Um dem ) und der Ueppigkeit zu steuern, erließen die Fürsten und städtischen Obrigkeiten sogar Kleiderordnungen und Luxusgesetze rc. Durch die ganze Zeit geht ein übermütiger, derber, drolliger Witz (Till Eulenspiegel, die Hofnarren). Die Geistlichkeit versank säst ganz und qar in weltliches Treiben. Aber bei all diesem Wohlleben der Fürsten und Herren seufzte der Bauernstand, vom Adel schwer gedrückt und ausgesogen. In der Zeit, wo in Deutschland die Pest auftrat (1348), entstanden Geißelgesellschaft ten (Flagellanten, Springprozessioneu rc.). In derselben Zeit wurden die Juden am meisten und schrecklichsten verfolgt; man warf ihnen vor, sie hätten die Hostien vergiftet, Kinder nmgebracht, gestohlen, Brunnen vergiftet rc. Auch der Aberglaube nahm in der Zeit arg überhand; man glaubte an Nixen, Zwerge, Zauberer, Hexen, an den Bund mit dem Teufel rc. Doch bereitete sich allmählig im Volke auch schon eine Sehnsucht nach einer Reformation der Kirche vor (Hussiteu). X. Ausbreitung des deutschen Wesens. Durch die Gründung der Marken, die sich gegen Osten immer weiter ausdehnten, würde den Wenden nnb Slaveu allmählig das Gebiet wieber abgenommen, welches diese, in den Zeiten der Völkerwanberung nachdrängend, in Besitz genommen hatten. Die wichtigsten dieser Marken waren: Mark Schleswig, Nordmark, Ostmark, Mark Lausitz, Mark Meissen, Mark Oesterreich, Steiermark, Mark Istrien, Mark Mähren. Um die den Slaven ab,genommenen Länber zu Bevölkern, wurden von überall her Kolonisten Berufen; Besonders kamen sie aus Niederdeutschland, Holland, Flandern, Brabant. @8 wurden neue Städte, denen Bestimmte Rechte verliehen wurden, ge-

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 92

1875 - Braunschweig : Bruhn
Iii. Zeitraum. i>te cheschichte der neueren Zeit. Erster Abschnitt. Vom Beginn der Reformation bis zur Gegenwart (1517—1873). §. 1. Die Reformation. Schon längst hatte sich in der Christenheit die Sehnsucht nach einer nothwendigen Verbesserung der kirchlichen Zustände kund gegeben; denn schon der fromme Huss und andere Männer hatten sich über die Mißbrauche in der Kirche ausgesprochen und ihr Zeugnis sogar mit dem Tode besiegelt. Die Ursachen der jetzt beginnenden Reformation waren folgende: Die Geistlichen waren zum großen Theile unwissend, verweltlicht, sogar unsittlich und vernachlässigten die heilige Schrift, ihr Predigtamt und die Belehrung des Volkes über das Christenthum. Daß unwissende Volk war im Aberglauben befangen und wurde darin erhalten. Die Lehren der Kirche stimmten häufig gar nicht mit der Bibel überein. Die letzte Veranlassung zum Beginn der Reformation war der durch den verschwenderischen Papst Leo X. in Deutschland ausgeschriebene Ablass, dessen Erlös für den Neubau der prachtvollen Peterskirche in Rom bestimmt war. Der Dominikaner Johann Tetzel wurde vom Erzbischof von Mainz als Verkäufer der Ablasszettel ausgesandt. Gegen diesen Unsng trat als Reformator Dr. Martin Luther anf, der damals Lehrer an der Universität zu W ittenberg war. (Martin Luther, geboren in Eisleben 1483 am 10. November, Sohn des Bergmanns Hans Luther in Möhra, unweit Salzungen, dann in Eisleben und Mansfelb. — Luther ging zuerst in Ma ns selb zur Schule, barauf in Magbeburg, wo er sich kümmerlich burchhelfen musste. In Eisenach würde er als Cnrrenbeschüler von der Frau Cotta unterstützt. 1501 ging er anf die ho he Schule zu Er für t und studierte zuerst Philosophie Sein Vater wünschte, er möge die Rechtswissenschaft erwählen, aber dazu fühlte er keine Neigung, fonbern ging, bnvch den Funb einer lateinischen Bibel [sie er hier zum ersten Male vollstänbig sah] angeregt, zur Theologie über. 1505 war er Magister geworben und 1507 ging er jins Augustiner Kloster und würde Priester.

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 58

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 58 — Seit dieser Zeit blieb die römische Kaiserkrone stets bei dem deutschen Reiche, das fortan heiliges römisches Reich deutscher Nation genannt wurde. Mehrere Male mußte Otto noch nach Italien ziehen, wozu theils Berengar, theils der Papst, theils auch die Griechen in Unteritalien ihm Anlass gaben, zuletzt vermählte er seinen Sohn Otto mit der griechischen Kaisertochter Theophäno. Unter Otto I. stand das deutsche Reich in seiner schönsten Blüte, und der Kaiser galt als eifriger Beschützer des Christenthums (er beförderte die Interessen der Bischöfe, um sich auf ihre Macht gegen die Herzöge zu stützen), als strenger Beschützer und Wahrer des Rechts. Er starb zu Memleben und wurde im Dome zu Magdeburg, welches er als Erzbisthum begründet hatte, bestattet. (Seine Kämpfe gegen die Wenden Iii. §. 25.) §. 22. Otto Ii. (973-983). Der gelehrte und kühne junge Kaiser Otto Ii. wurde schon als Knabe gekrönt. Er bekämpfte seinen Vetter, den Herzog von Baiern (Heinrich den Zänker), welcher sich mit Böhmen und Polen verbunden hatte, schlug die Dänen bis zum Ottensund zurück und trieb Lothar von Frankreich, welcher Ansprüche auf Lothringen machte und in Aachen eingedrungen war, bis Paris und zwang ihn, seine Ansprüche auf Lothringen aufzugeben. Nach einem verunglückten Zuge nach Italien (Schlacht bei Cotrone 982 gegen die Araber) starb er schon im 28. Jahre zu Rom. Ihm folgte sein Sohn §. 23. Otto Iii. (983-1002). Schon als dreijähriger Knabe wurde Otto zum Kaiser gewählt und (wegen seiner gelehrten Bildung) das „Wunderkind" genannt. ^eine geistreiche Mutter Theophäno und der edle Bischof Willegis von Mainz übernahmen für ihn die Regierung. Als Otto mündig geworden war, zog er nach Italien, wurde zum Kaiser gekrönt und machte seinen Lehrer Gerbert zum Papste. Unter Otto Iii. starb sein Freund, der Missionar Adalbert, in Preußen den Märttyrerleb. Otto's Sinn, das bentfche Wesen als zu roh verachtenb, wanbte sich ganz dem römischen Wesen zu. Sein phantastischer Plan, das römische Reich zu erneuern und Rom zum Kaisersitze zu machen, würde bnrch einen Ausstanb der Römer und bnrch seinen frühen Tod vereitelt. §. 24. Heinrich Ii., der Heilige (1002—1024). Mit Otto Iii. starben die männlichen Erben der sächsischen Kaiser (Otto* nett) aus, und, unterstützt von der Geistlichkeit, kam Heinrich von Baiern (ein Sohn Heinrichs des Zänkers (§. 21) und Urenkel Heinrichs I.) auf den Kaiserthron. Er war ein besonnener, thätiger, strenger Mattn, der seine Gedanken nur auf das richtete, was zu erreichen war.

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 125

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 125 — Auch Spanien und Holland traten gegen England auf. Im Frieden zu Versailles (1783) endlich wurden die amerikanischen Staaten für Freistaaten erklärt. Nach dem Kriege wurde Washington zum Präsidenten der Union gewählt. Er starb 1799, tief betrauert von seinem Volke. (Neben Washington erwarb sich auch Benjamin Franklin große Verdienste um die Freiheit Nordamerikas. Er wurde 1706 zu Boston geboren. Unbemittelte Eltern, schlichte bürgerliche Erziehung. Wird Buchdrucker, studierte privatim nützliche Bücher. Verfasst Schriften fürs Volk, Beschäftigung mit den Naturwissenschaften. Erfindung des Blitzableiters. Gründung der Akademie zu Philadelphia; Stiftung von Schulen und eines Krankenhauses. 1773 in London und 1778 in Frankreich. („Dem Himmel entriss er den Blitz, dem Tyrannen das Scepter".» 1785 Rückkehr nach Amerika, hohe Ehrenbezeigungen. Statthalter von Pennsylvanien und Abgeordneter. Verbesserung des Geflngnisswesens. Er starb 1790. Sein Denkmal.) Dritter Abschnitt. Von der französischen Revolution bis zur Gegenwart (1789—1874). §. 41. Ursachen und Anfang der französischen Revolution (1789). Nach Ludwig Xv. kam Ludwig Xvi. (gutmütig, charakterschwach) auf den französischen Thron. Seine Gemahlin war Maria Antoinette von Oesterreich. Die Schuldenlast des Landes (vermehrt durch den nordamerikanischen Krieg) stieg wieder um 1 Milliarde. Die Steuerlast war für den Bürger und Bauer unerschwinglich, weil Geistlichkeit und Adel steuerfrei waren, und doch den meisten Grundbesitz (2/3 aller Ländereien) hatten. _ Das Königthum wurde verachtet, gehasst, weil seit Ludwig Xiv. eine drückende Willkür-herrschaft und das sittenlose Hofleben eingeführt waren. Schriftsteller (Voltaire, Rousseau) schrieben gegen die Religion und die bestehenden Staatseinrichtungen. Die Befreiung Amerikas erweckten das Verlangen, in Frankreich ebenfalls die Staatseinrichtungen umzugestalten. Der redliche und geschickte Minister Necker rieth zur Sparsamkeit und zur Berufung der Reichsstände; er wurde nicht gehört und musste abtreten. Die Erregung im Volke wurde dadurch immer größer. Schmähreden wurden gegen den Hos verbreitet und der Herzog von Orleans nährte als persönlicher Feind der Königin den Hass immer mehr. Necker ward wieder Minister. Nun folgte Einberufung der Stände (Adel, Geistlichkeit und Bürgerstand) nach Versailles. Die beiden ersten weigerten sich, mit dem dritte n Stande (Bürgerstand) zusammen zu berathen. Der 3. Stand erklärte sich auf Mirabeaus Antrag als Nationalversammlung (17. Juni 1789) und beschloss, nicht auseinander zu gehen, bis der Staat eine Verfassung (Constitution) hätte. Das war der Anfang der Revolution. Der König ließ nun 30,000 Mann Truppen zwischen Paris und Versailles zusammenziehen. Das erweckte Mistrauen. Ebenso die abermalige Entlassung Necker s. (Aufstand des Pöbels in Paris, Zerstörung der Bastille (14. Juli), Errichtung der Nationalgarde unter Lafayette.) In den Provinzen begannen die blutigen Verfolgungen des Adels (Emigranten).

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. I

1875 - Braunschweig : Bruhn
Verlag von Kamld Muhn in Braunschweig. Lrgeßnisle des geographischen, geschichtlichen und naturkundlichen Unterrichts in Volks- und Bürgerschulen. Ein W i e d e r h o l u n g s b u ch für Schüler. Herausgegeben von W. Dietlein, Rektor. Inhalt: 1. Geographie. 2. Geschichte. 3. Naturgeschichte. 4, Naturlehre. Dritte9 nach den ministeriellen „Allgemeinen Bestimmungen vom 15. October 1872" uni gearbeitete Auflage. 12 Bogen. Preis nur 8 Groschen. Jeder der 4 Theile ist auch einzeln a 4 Groschen zu haben. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.
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